Wer um einen nahestehenden Verstorbenen trauert, ist anfällig für Herzinfarkte.
Immer wieder hört man davon, dass Menschen, die vom Tod einer geliebten Person erfahren, wenig später selbst sterben. Bekannt wurde zum Beispiel ein Fall aus Syrien, bei dem im Jahr 2010 eine 90-jährige Frau gestorben war. Zurück blieb ihr 95-jähriger Ehemann, der keine 24 Stunden später, noch während der Vorbereitungen für ihre Bestattung, ebenfalls verstarb.
Oft heißt es, solche Menschen seien an einem schweren Herzen gestorben. Und tatsächlich lassen sich viele dieser plötzlichen Todesfälle auf Herz- und Gefäßerkrankungen zurückführen, insbesondere auf Herzinfarkte. Doch sind die Betroffenen wirklich an den Folgen ihres schmerzlichen Verlustes gestorben oder gibt es andere Gründe für die beobachteten Fälle? So könnten die Trauernden beispielsweise eine ähnliche Lebensweise wie die zuvor Verstorbenen gehabt haben (sie sind etwa beide Raucher oder beide schon betagt) und somit durch ähnliche Risikofaktoren vorbelastet gewesen sein.
Um einem möglichen Zusammenhang auf die Spur zu kommen, untersuchten Wissenschaftler um Elizabeth Mostofsky in einer groß angelegten Studie, ob es bei Menschen, die eine wichtige Person verloren hatten, ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt gab. Dabei verwendeten sie eine statistische Analyse, mit welcher sie die Effekte anderer Risikofaktoren herausrechnen konnten. Insgesamt wurden 1985 Studienteilnehmer zwischen den Jahren 1989 und 1994 untersucht. Die Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler 2012 in der Fachzeitschrift Circulation. Die Forscher konnten zeigen, dass das Risiko der Studienteilnehmer einen Herzinfarkt zu erleiden, in der Zeit nach einem bedeutsamen Trauerfall tatsächlich stark erhöht war. In den ersten 24 Stunden, nachdem die Betroffenen von dem Todesfall erfahren hatten, war ihre Infarktrate etwa 21-fach erhöht; im Laufe der darauffolgenden Tage nahm sie dann stetig ab.
Bei einem Trauernden kommen zahlreiche Faktoren zusammen, die letztlich einen Herzinfarkt auslösen können. Ein einschneidender Verlust löst starke Gefühle, wie Angst, Wut und tiefe Trauer aus. Der Kummer spielt sich aber nicht nur im Kopf ab, auch der Körper reagiert auf den emotionalen Stress. So kann eine Kombination von Faktoren, beispielsweise Appetitlosigkeit und Schlafmangel, sowie physiologische Veränderungen im Körper, wie ein erhöhter Level an Stresshormonen und Blutdruckschwankungen, einen Infarkt begünstigen. Bei einem Herzinfarkt sterben Teile des Herzmuskels ab, nachdem diese nicht mehr ausreichend durchblutet werden. Häufig treten dadurch Herzrhythmusstörungen auf, die nicht selten zum Tod führen. Starker Kummer kann einem Hinterbliebenen somit wirklich das „Herz schwer machen“.
Ein sehr guter Artikel. Und hier bewahrheitet es sich wieder, dass der Mensch als Gesamtwerk angeschaut werden sollte.
Herz, Leib und Seele bilden einen Einklang. Und das bedeutet der Mensch und die ganze Schöpfung ist ein Wunderwerk !
Liebe Grüße und Danke Maria
Diese Stress-Kardiomyopathie (Broken-Heart-Syndrom) habe auch ich erlitten, nachdem mein Hund mit sechszehn Jahren verstarb. Dieser „Herzschmerz“ (Veränderungen am Herzmuskel) bildete sich erst nach Wochen zurück. Dank für Eure guten, immer bestens recherchierten Beiträge. Gruß, Pointerling
,,Totesursache Kummer“ warum wissen das Ärzte nicht ?
Mein Vater ist mit 52 Jahren verstorben und die Totesursache ist nicht
bekannt !
Was machen Ärzte heute wie damals für Ihr Geld, nur jammern Sie haben viel Arbeit und zu wenig Geld, Lächerlich!
Sie sollten den die Behandlungsfehler aus Ihrer Tasche bezahlen und nicht die
Versicherungen oder den Patienten dafür bluten lassen.
Ich spreche heute aus eigener Erfahrung und es ist noch nicht zu Ende !
MfG, TH.