Ein Festmahl in der Grabstätte.
Gräberbuckelfliegen (Conicera tibialis) lassen sich, wie ihr Name schon sagt, häufig innerhalb von Grabstätten finden. Für diese Insekten ist das Fleisch von Toten nämlich ein wahrer Leckerbissen.
Zwar ist es für die Fliegen am bequemsten, wenn sie einen Kadaver finden, der offen in der Landschaft herumliegt, doch sind sie auch dazu in der Lage, tief in der Erde begrabene Tote zu erreichen. Lange rätselte man, wie die Fliegen zu den begrabenen Leichen gelangen, bis man mit Experimenten an Tierkadavern herausfand, dass sich die vom Verwesungsgeruch angelockten weiblichen Fliegen bis zu zwei Meter durch das Erdreich graben können. Auf dem verwesenden Fleisch platziert das Weibchen dann seine Eier und die nächste Generation ist versorgt. Sind die Bedingungen günstig, kann es in Gräbern zu massenhaften Ansammlungen von Gräberbuckelfliegen kommen. Vermutlich können viele Generationen an einer einzelnen Leiche heranwachsen, ohne dass die Tiere jemals das Tageslicht erblicken. Es wurden schon Leichen mit einer bis zu drei Zentimeter dicken Schicht aus lebenden Fliegen gefunden.
Für Gräberbuckelfliegen werden Kadaver erst nach einer gewissen Zeit der Verwesung interessant. Dafür bieten ihnen aber auch noch vor Jahren beerdigte Leichen genug Nahrung. So wurden in Gräbern in Spanien frisch geschlüpfte Gräberbuckelfliegen auf 18 Jahre alten Leichen gefunden. Wer den Gräberbuckelfliegen nach seinem Tod entkommen möchte, sollte also besser über eine Feuerbestattung nachdenken.