Wie seine kleineren Verwanden, galt auch die größte Eulenart, der Uhu (Bubo bubo), einst als Hexenvogel. Es hieß, die Tiere seien bei den Versammlungen der Hexen zugegen und dienten ihnen als Boten. Später galt der Uhu dann lange als Jagdschädling und wurde intensiv bekämpft. Durch seine Bejagung bis ins 20. Jahrhundert hinein ist der Vogel bis heute in Europa nur selten anzutreffen.
Umso spannender ist es, dass man mit der Uhu-Webcam der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen (EGE) einen Einblick in das Brutgeschäft des einstigen Hexenvogels bekommen kann. Dank anhaltender Schutzmaßnahmen brüten an einem mehr als 90 Meter hohen Felsvorsprung im Ahrtal in der Eifel inzwischen regelmäßig Uhus. Seit 2008 kann man über das Internet verfolgen, wie die jungen Uhus schlüpfen, von ihren Eltern mit Mäusen oder Kaninchen gefüttert werden und schließlich flügge werden. Derzeit versorgt ein Uhupaar seine drei Küken. Die neben dem Nest installierte Kamera liefert erstklassige Live-Bilder vom Ort des Geschehens. Tagsüber werden die Videos in Farbe, während der Nacht mit Hilfe eines Infrarotscheinwerfers in Schwarz-Weiß übertragen. Mittels eines Mikrofons ist sogar zu hören, wie die kleinen Hexenvögel fauchen.
Die Uhu-Webcam kann man sich unter folgendem Link anschauen: https://uhu.webcam.pixtura.de/
Die Hexenvögel brüten wieder! Das Uhuweibchen hat bereits sein zweites Ei gelegt. Wir hoffen auf eine mäusereiche Saison.