Dieses Video zeigt, wie ein Museum eine Allianz mit Dornspeckkäfern eingeht, um tote Körper vom Fleisch zu befreien.
Die Sammlung des Museum of Vertebrate Zoology an der University of California in Berkeley beinhaltet konservierte Wirbeltiere in verschiedenster Form: So zum Beispiel präparierte Bälge, bei denen nur Haut, Fell oder Federn bewahrt werden, oder aber Skelette. Um an die Skelette heranzukommen, sind allerdings einige Tricks nötig. Die Tiere für die Sammlung kommen nämlich komplett mit Fleisch, Haut und Augen an das Museum. Zum Konservieren der Skelette müssen die Wissenschaftler deshalb zunächst vorsichtig mit Skalpellen und Pinzetten die Haut entfernen. Doch ihre Werkzeuge sind zu grob, um die Knochen gänzlich vom Fleisch zu befreien.
Dornspeckkäfer (Dermestes vulpinus) sind die idealen Gehilfen für diese Arbeit. Die Dornspeckkäfer, die am Museum gehalten werden, sind direkte Nachfahren der Ursprungskolonie, die dort bereits 1924 etabliert wurde. In freier Wildbahn sind diese Käfer darauf spezialisiert, tote Körper aufzufinden und sich von ihnen zu ernähren. Zunächst legen die erwachsenen Käfer dabei ihre Eier auf das tote Fleisch. Daraus schlüpfen dann die Larven, die einen unbändigen Appetit haben und sich in nur wenigen Tagen sechs bis achtmal häuten. Die Mundwerkzeuge der Käferlarven sind schnell, gründlich und lassen selbst die feinsten Knochen intakt.
Das macht sie perfekt, um sie für die Tierpräparation einzusetzen. Doch während die Dornspeckkäfer in den Präparationswerkstätten des Museums unersetzlich sind, sind sie in anderen Teilen des Museums höchst unerwünscht. So können verirrte Käfer ihre Eier beispielsweise in Insektenkästen ablegen und so ganze Sammlungen zerstören. Um dies zu vermeiden, müssen die Bereiche gründlich voneinander isoliert werden.
In diesem rund dreiminütigen Video von Deep Look kann man den fleischfressenden Käfern bei ihrer delikaten Arbeit zusehen und beobachten, wie sie Biss für Biss dafür sorgen, dass ein von Fleisch gesäubertes Skelett für die Sammlung entsteht.