Zum fünfjährigen Jubiläum des Schemenkabinett-Blogs fragen wir unsere Leser nach ihren liebsten Friedhöfen.
Im vergangenen Jahr – bereits dem fünften, seit wir dieses Blog ins Leben riefen – berichteten wir unter anderem über durchsichtige Frösche, Fotos konservierter Körper und das Londoner Grant Museum of Zoology. Ein persönlicher Höhepunkt war unsere Veranstaltung „Aus dem Schattenreich der Natur“, die zum Wave-Gotik-Treffen im Leipziger Naturkundemuseum stattfand. Und auch auf dem „Weekend of Anatomy“ am Amsterdamer Museum Vrolik traten wir mit einem Vortrag in Erscheinung.
Obwohl wir regelmäßig außerhalb Londons anzutreffen sind, leben wir weiterhin in der Stadt an der Themse, in der es Vieles zu entdecken gibt: So sind zum Beispiel Londons historische Parkfriedhöfe, die sogenannten Magnificent Seven (großartige Sieben), ein Muss für jeden, der die Verbindung von Natur und morbiden Charme sucht. Diese sieben Friedhöfe, zu denen unter anderem der Highgate, Abney Park und Brompton Cemetery zählen, wurden im 19. Jahrhundert angelegt und jeder ist auf seine Art außergewöhnlich. Sie besitzen zahllose historische Gebäude, Statuen, Grabsteine und Grüfte. Viele der alten Grabmale sind mit Efeu überwachsen, verborgen hinter hohem Gras oder von Sträuchern überwuchert. Bäume, die einst auf die Gräber gepflanzt wurden, haben sich mit ihren Wurzeln tief in die Erde gegraben und dabei die Grabsteine verschoben oder umgeworfen. In diesem besonderen Lebensraum fühlen sich auch viele verschiedene Tiere wohl. Unzählige Vögel haben wir schon auf Londons Friedhöfen entdeckt, die in den dicht besiedelten Bereichen der Stadt meist nicht anzutreffen sind. Auch Füchse und Grauhörnchen sind auf den Friedhöfen häufig zu beobachten und zeigen erstaunlich wenig Scheu. Oft besuchen wir diese Orte, die einen starken Kontrast zu Londons immer geschäftigen Straßen und U-Bahnen bieten.
Nun möchten wir von euch wissen, ob auch ihr gerne historische Friedhöfe besucht. Wenn ja, welchen Friedhof schätzt ihr besonders und warum? Schreibt eure Antwort unter diesen Artikel im Blog und nehmt so an unserem diesjährigen Gewinnspiel teil. Zu gewinnen gibt es das (englischsprachige) Buch „Forces of Form“ von Laurens de Rooy und Hans van den Bogaard über das Amsterdamer Museum Vrolik, das die faszinierenden anatomischen Präparate des Museums in zahlreichen hochwertigen Fotografien zeigt, sowie das zehnteilige Postkartenset „Memento Mori“ mit bestechenden Aufnahmen europäischer Friedhöfe von Marcus Rietzsch. Am 21. November 2017 losen wir den Gewinner unter allen Kommentatoren aus.
Alles Gute zum Geburtstag! Schwierige Entscheidung .. Die Haller Waldgrabstätten (Halle Westfalen) haben mir sehr imponiert. :)
Moin, der Altonaer Künstler Friedhof hat es mir angetan
Ich mag den Friedhof der Namenlosen in Wien gerne. Hat eine interessante Geschichte und wenn man abends herumstreift hat es etwas trauriges und mystisches.
Über den Gewinn würde ich mich natürlich sehr freuen <3
Fünf Jahre… Wie die Zeit vergeht! Und Ihr werdet immer nur noch besser. Herzlichen Glückwunsch und einfach nur weiter so!
Ich persönlich finde den alten evangelischen Friedhof in Papenburg im Emsland wunderschön.
Er ist im Vergleich zu dem was ich mittlerweile gesehen habe recht klein und unspektakulär, doch er war schon stillgelegt als ich fünf Jahre alt war und Angela Sommer Bodenburgs Bücher vom kleinen Vampir gelesen habe (ja, ich konnte mit fünf Jahren lesen: Aber nur laut, was mich immer verraten hat, wenn ich Abends heimlich wach blieb um zu Lesen). Der Friedhof hat meine Erwartungshaltung an alte Friedhöfe maßgeblich geprägt. Ich habe dort sehr viel Zeit verbracht, Ruhe gesucht, mir damals immer vorgestellt dass dort auch der kleine Vampir leben müsste, meine erste Umbettung gesehen und trage noch heute eine Sargschraube um den Hals, welche ich damals in einem Erdaushub gefunden habe.
Am Gewinnspiel teilnehmen möchte ich nicht, da das wunderschöne Buch bereits in meinem Regal steht.
Nur die Geschichte wollte ich einmal erzählen.
Alles Liebe, bleibt so, wie Ihr seid.
Alles Gute zum Geburtstag!
Mich faszinieren insbesondere die alten israelitischen Friedhöfe. Zum Beispiel in Ohlsdorf oder auch in München.
Schön ist auch der alte Teil des Olzany in Prag.
PS: werde dazu auch was im Dunklen Leben schreiben :)
Alles Gute zum fünfjährigen Bestehen eures einzigartigen Blogs. Macht weiter so.
Die Frage nach dem liebsten Friedhof ist schwer zu beantworten. Besonders beeindruckt hat mich der Besuch des Cimitero monumentale di Staglieno (Genua), weil die Skulpturendichte dieses Friedhofs schier überwältigend ist.
Ich fühle mich geehrt, dass mein Postkartenset ein Teil des Gewinns ist. Betrachtet diesen Kommentar deshalb bitte „außer Konkurrenz“.
Auch von mir die herzlichsten Glückwünsche zum 5-jährigen. In Zeiten des Netzes ist das schon eine verdammt lange Zeit irgendwie. Schön, dass Eure Leidenschaft immer noch brennt.
Mein Lieblingsfriedhof befindet sich natürlich in London. Ich kann mich aber ehrlich gesagt nicht zwischen Highgate und Abney Park entscheiden. Highgate ist aufgrund seines geschlossenen Charakters (nur mit Führung) deutlich verwunschener und beeindruckender als alle anderen Friedhöfe. Abney Park lebt davon, im urbanen Leben der Großstadt integriert zu sein, er wird genutzt, verunstaltet, verschönert, belebt und bestaunt. Ich würde fast sage, das ist bei mir Stimmungsabhängig :-)
Vielen Dank für die Gratulationen und Kommentare. Das Gewinnspiel läuft noch elf Tage lang; wir sind auf weitere Beiträge gespannt.
Can I do it in english?
My fav will always be Père Lachaise, because of the inmenseness of it, it’s a city on its own. I also enjoy the contrast between the parts that are maintained and the parts that fall apart. The latter have my preference since the decay is something I am deeply intrigued by and really fits the decay of their inhabitants. I have never visited the catacombs yet but hope some day I can.
Monsterglückwünsche zum 5-jährigen Geburtstag!
Und wieder mal eine für mich sehr schwer zu beantwortende Frage … Wenn man noch einmal zwischen privat und öffentlich unterscheiden würde, dann wäre es im privaten Bereich „Der kleine Seelenfrieden” im heimischen Gruselkabinett. Das macht die Frage zu öffentlichen Friedhöfen allerdings auch nicht einfacher … Also gut, mag sein, dass da die noch recht frischen Eindrücke nicht unbeteiligt sind, aber ich entscheide mich für den Cimitero delle Fontanelle in Neapel. Ein Beinhaus, wo immer noch ein Schädelkult existiert und den adoptierten Schädeln alles mögliche geopfert wird.
Der Gewinner ist gezogen: Alex Schott kann sich über das Buch und das Postkartenset freuen! Vielen Dank auch an alle anderen Teilnehmer für die inspirierenden Beiträge.
Gestern kam das Päckchen wohlbehalten und unbeschadet bei mir an! Ich habe mich wirklich gefreut und sage Danke für alles!